Beton schützt nicht vor Schlamm

Immer wieder Hochwasser – Teil 2: unter dem Brückenbogen

Der 1950 eingeweihte Neubau des Bootshauses unter dem Brückenbogen auf der Maininsel wurde extra höher als die davor liegende östliche Maininsel gelegt und hat im unteren Geschoss massive Betonwände. Zwar ist das Wasser noch nie bis in das obere Geschoss mit Clubraum und Umkleideräumen gestiegen.

Auch das 1950 eingeweihte Bootshaus unter dem Brückenbogen ist nicht vor Hochwasser gefeit, wie hier im Februar 1970.

Aber lästig wird es schon noch alle paar Jahre. Am 24. Februar 1970 zum Beispiel verwandelt sich das untere Geschoss des Bootshauses in eine Schlammwüste, bei Wasserstand 5,02 Meter. Bis 27. Februar steigt dieser weiter auf 5,40 m. Die Gigboote überstehen das Hochwasser auf den unteren Lagern festgezurrt.

Auch 1982 steigt das Wasser bis ins Bootshaus

Einige Mitglieder erinnern sich sicher auch an Hochwasser 1982, 1995 oder 2003, und zuletzt 2011: Das Main steigt im Januar 2011 auf den Pegelstand 485 cm und fließt durch die Bootshalle unter der Brücke, erreicht aber nicht die etwas höher gelegenen Bootshalle unter dem Portikus.

Beim höchsten Stand der Vereinshistorie, Ende November 1882, als das Bootshaus von der Insel weggeschwemmt wurde, waren es mit 633 cm allerdings fast anderthalb Meter mehr.

Die heutigen Hochwassermarken am Eisernen Steg verzeichnen nur für 1784 und 1682 höhere Stände als 1882. Beim historisch verbürgten Rekord von 1342 waren es wohl sogar 3 Meter mehr als 2011, das Wasser stand in der Weißfrauenkirche damals 7 Schuh hoch, ein Pegelstand von 7,85 m wurde aus solchen Angaben nachträglich errechnet. Das sogenannte Magdalenenhochwasser zerstörte weite Teile Deutschlands und bereitete der Pest den Weg, wie ein →Artikel in der Zeit genauer beschreibt.

Historische Hochwassermarken am nördlichen Aufgang zum Eisernen Steg: Am 27. November 1882 stieg das Mainwasser am höchsten seit Gründung des FRV

by Ulrich Meissner